Arche

in der Ausstellung "Habseligkeiten",

Archäologische Staatssammlung München

2012

 

Videoinstallation mit drei Beamern und zwei Lautsprecher-Anlagen

 

Projektionen auf fünf Einbäume und Treppe

 

Die Videoinstallation „Arche“ von Eva Ruhland verfolgt die metaphorischen Spuren, die eine Objektgruppe des Museums, die „Einbäume“, deren Datierung im Jahr 1063 beginnt, in den Erzählungen heute lebender Menschen, darunter eines Nachfahren von Fischern, hinterlassen haben. Parallel dazu werden in Abschnitten von 100 Jahren die Jahreszahlen von 1063 bis 2013 auf die Museumstreppe projiziert und damit gleichsam durchwandert.

 

Prof. Dr. Andreas Kühne

(Auszug aus dem Katalogtext zur Ausstellung "Habseligkeiten".)

 

 

Foto: Stefanie Friedrich

Zum Konzept:

 

Mit der C-Datierung des ältesten der ausgestellten Einbäume aus dem Jahr 1063 beginnt eine Zahlenreihe, die den Treppenlauf per Videoprojektion von unten nach oben bis zum Jahr 2013 durchwandert, sich also bis zum Ende der Ausstellung „Habseligkeiten“, fortsetzt. Die 100-Jahre-Marken werden explizit hervorgehoben, ebenso die Datierungsjahre der Einbäume. Damit „betritt“ der Besucher im wahrsten Sinn des Wortes einen Zeitraum von 950 Jahren Geschichte.

 

Mit den beiden weiteren Projektionen werden Einbäume und Wände vom Raster eines Fischernetzes überzogen, in dessen Segmenten oder „Netzteilen“ sukzessive Filmszenen ablaufen, die mit der Geschichte der Einbäume befasst sind sowie mit der Lebensgeschichte eines Fischer-Nachfahren und mit weiteren autonomen Biografien verschiedener Personen und Nationalitäten.

 

Ausgehend von Bezügen zum Umland der Fundorte der Einbäume reicht das Netzwerk bis hin zu globalen Fakten über Wasser, Natur und Zivilisation.

 

Geschichtserzählung und Erzählung von Lebensgeschichten sind unmittelbar miteinander verwoben.