In der Ausgangsszene nehmen die drei Protagonisten in hautfarbenen Trikots die Haltung der drei Chariten ein. Sie werden sukzessive von einem Lichtscanner abgetastet. Mit der Projektion eines Pendels intensivieren sich Licht und Bewegung.
Sound: Theremin, langsam / Pendelschläge.
Die Projektion von Mustern, Symbolen und Icons gerät zu einem Flächen füllenden, überbordenden Pattern-Regen, der das Spiel mit Bedeutungen inflationär werden lässt. Die Bewegungen der drei Protagonisten entsprechen in ihrer Mechanik einer Maschinen-Simulation.
Sound: Theremin & Webmaschinen, rhythmisches Tempo
Dezimas nervösen Bewegungen entsprechen der ihr zugeordneten diskontinuierlichen Zeitachse der Gegenwart. Mit ihrer Charakter- und Rollenfindung verblassen erste Elemente der Projektion.
Sound: Theremin, weiterhin verhalten, nervös.
(„Arbeitskleidung“/Uhren-Zahnräder, entsprechend einer Lebenserwartung von ca. 50 Jahren mit rund 22 Jahren Arbeit und 8,3 Jahren Freizeit)
Sound: Theremin, getragen; Elemente mechanischer Flötenuhr.
(„Tageskleidung“/Horenglocke, mittelalterlicher Stundenbuch-Sonnenkreis, entsprechend einer Lebenserwartung von ca. 30 Jahren mit rund 13 Jahren Arbeit und 5 Jahren Freizeit).
Sound: Theremin, Schellentrommel-Elemente, Glocke
Immanenz der Rollendynamik
Mit dem abrupten Ende der Kombi-Szene verharren die drei Avatare in gebückter Haltung. Gemäß der Immanenz der Rollendynamik zitieren sie dann Elemente des eigenen Verhaltens, verhaftet und insistierend.
Sound: Klangfetzen, unterschwellig Theremin, steigerndes Pendeltempo.
Die Desorientierung der Avatare mündet in taumelnde, hilflose Gesten eines evozierten Miteinanders.
Sound: Theremin-Crescendo, Webmaschinen.
Mit den wachsenden Schlafmohn-Blüten (Papaver somniferum) beginnen sich die beiden Tänzerinnen und der Tänzer allmählich voneinander zu lösen. Ihre reduzierten Bewegungen erfolgen im Gleichtakt.
Sound: Theremin, allmählich anschwellend, zunehmend intensiv.
Der Part der Dezima beginnt, indem sie sich von der Gruppe entfernt und langsam ihre Kleider anlegt („Freizeitkleidung“/Schachbrett-Icons, entsprechend einer Lebenserwartung von ca. 80 Jahren mit 7 Jahren Arbeit und 33 Jahren Freizeit).
Sound: Theremin, verhalten, nervös.
Es folgt der entsprechende Rollenfindungs-Part der Nona, deren abgehakte mechanische Bewegungen der verordneten Zeitachse der Industrialisierung und den Billigexportländer zugeordnet sind.
Sound: Theremin, getragen; Elemente mechanischer Flötenuhr.
Nach Mobilitätsrad und Uhren-Zahnrad dreht sich die „Sonnenscheibe“ im Dunkeln und so vollzieht Parca den Weg zur Charakteradaption: Ihre natürlichen unprätentiösen Bewegungen folgen der linearen, natürlichen Zeit im Wechsel von Tag und Nacht, während sie sich ankleidet
Sound: Theremin, Schellentrommel-Elemente
Während der Echtzeit-Timecode rast, beginnt die dynamische Tanz-Kombi der Avatare mit Soloparts. Die Pattern-Projektion hat nach den Rollenvergaben ihre Farbe verloren und erscheint weiß.
Sound: Hektische Trommeln, Synhtesizer, Theremin.
Die Implosion der Rollen und Muster beginnt, während in Bewegung und Rhythmus eine zunehmende Beschleunigung eintritt. Die Desorientierung der Avatare mündet in taumelnde, hilflose Gesten eines evozierten Miteinanders.
Sound: Theremin-Crescendo, Webmaschinen.
Anstelle der vormaligen Rollengewissheit treten personifizierte Muster. Im isolierten Niederlegen wird der Stillstand eingeleitet und verlangsamt vollzogen. Das Ende ist, was es ist.
Sound: verklingendes Pendel, pfeifendes schrilles Theremin.