Cut the red wire

Medienplastik / Leuchtobjekt

2009

 

Hartfaserrohre, Plexiglas, Leuchtstoffröhren,

LCD-Monitore, Kamera

 

Länge 200 cm, Ø 60 cm

 

Das dreidimensionale Objekt scheint aus einem Bündel an Dynamitstangen zu bestehen. Es ist zugleich Leuchtobjekt und Videoskulptur in Einem.

 

Das Objekt bildet den vorläufigen Abschluss einer Serie von Arbeiten, die Eva Ruhland in den letzten Jahren realisierte. In der gesamten Serie geht es um die potenzielle Verletzbarkeit des öffentlichen Raums. Während die bisherigen Objekte, Fotos und Grafiken von Schmuckgranaten im handlichen Maßstab 1:1 entstanden, „sprengt“ das Bündel der Dynamitstangen in der Ausstellung die bekannten Dimensionen. Damit und auch durch sein Erscheinungsbild wirkt es wie ein Modell. Modellhaft ist auch die Vorstellung, eine richtige Entscheidung zu fällen, ob dies nun den roten oder den blauen Draht oder eine ganz anders geartete Verantwortung betrifft.

 

Vollgepfropft mit Technik, die uns häufig etwas „einschüchtert“, wirkt das Objekt bedrohlich. Doch die futuristisch anmutende Technikgläubigkeit bleibt Simulation. Erst mit den Videos erweist sich das Objekt nur noch im Sinne einer geistigen Sprengkraft als mögliche Gefahr und damit letztlich als friedvoll: Das Video auf der linken Seite zeigt „den Menschenpark“, in dem der Mensch als Züchter und Resultat von Züchtung vorgestellt wird (u. a. das Ausmaß wissenschaftlichen Fortschritts und dessen Gefahr).

 

Der Monitor auf der rechten Seite spiegelt den Ausstellungsraum und den Betrachter wider. Mit diesem „Closed-Circuit“ schließt sich der Kreis, denn erst mit dem Betrachter und dessen realem Standpunkt beginnt das Werk zu leben.