Schwartz Gallery, London (UK):
Turn around
2011
Video, 09:30 Min.
In Eva Ruhlands Arbeiten wenden sich die Objekte und Optik selbst in ihr Gegenteil. Es sind gewissermaßen Trojaner, die sich dem Betrachter ästhetisch einschmeicheln, um auf den zweiten Blick zu potentiellen Waffe zu mutieren. Die Verlässlichkeit von semiotischen Systemen gerät ins Wanken.
Die Projektion ihres Videos „design patterns“ (Schnittmuster) in der Ausstellung zeigt eine non lineare Sequenz von (Video-/Foto-) Aufnahmen und Animationen. Szenen einer durchaus befremdlichen Modenschau wechseln sich ab mit der sukzessiven Entwicklung sich intensivierender Licht-
zeichnungen, die an Skizzen und Schnittmustern erinnern – und zwar von Waffentaschen für Sie und Ihn – für diverse Situationen und Konfigurationen.
In scheinbar heiterer Weise geraten die gezeigten Fetischobjekte zu Zeugen anarchischer willkürlicher Attentate, in denen der „turn around“ in den endlosen sinnlosen Loop eines virtuellen Wendehammers mündet.
Michael Hofstetter / Eva Ruhland, 2011